Illuminati by Dan Brown

Illuminati by Dan Brown

Autor:Dan Brown [Brown, Dan]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: Lübbe Digital
veröffentlicht: 2010-02-01T05:00:00+00:00


Kunst in der Chigi-Kapelle

Die Architektur der Kapelle entstammt Raphaels Hand. Sämtliche enthaltenen Skulpturen und Fresken wurden von Giovanni Lorenzo Bernini geschaffen.

Langdon las die Inschrift zweimal und war noch immer nicht überzeugt. Gianlorenzo Bernini war berühmt für seine kunstvollen, heiligen Bildnisse der Jungfrau Maria, von Engeln, Propheten und Päpsten. Was hatte ein Mann wie Bernini mit diesen beiden Pyramiden zu schaffen?

Langdon betrachtete die drei Meter hoch aufragenden Gebilde ratlos. Zwei Stück. Jede mit glänzenden, elliptischen Medaillons versehen. Sie waren so wenig christlich, wie eine Skulptur es nur sein konnte. Die Pyramiden, die Sterne darüber, die Tierkreiszeichen. Sämtliche enthaltenen Skulpturen und Fresken wurden von Giovanni Lorenzo Bernini geschaffen. Falls das tatsächlich zutraf, erkannte Langdon, musste Vittoria Recht haben. Dann musste Bernini tatsächlich der unbekannte Meister der Illuminati sein – niemand außer ihm hatte in dieser Kapelle gearbeitet! Die Schlussfolgerungen waren so überwältigend, dass Langdon Mühe hatte, sie zu verdauen.

Bernini war ein Illuminatus.

Bernini hat die Ambigramme der Illuminati geschaffen.

Bernini hat den Pfad der Erleuchtung angelegt.

Langdon spürte einen Kloß im Hals. War es tatsächlich möglich, dass der weltberühmte Bernini hier eine Skulptur aufgestellt hatte, die den Weg quer durch Rom zum nächsten Altar der Wissenschaft wies?

»Bernini«, stieß er hervor. »Nie im Leben hätte ich vermutet, dass er dahinter steckt ...«

»Wer sonst außer einem berühmten Künstler hätte den Einfluss gehabt, seine Kunstwerke in speziellen katholischen Kapellen überall in Rom aufzustellen und auf diese Weise den Weg der Erleuchtung zu kennzeichnen? Ein unbekannter Meister bestimmt nicht.«

Langdon dachte darüber nach. Er betrachtete die Pyramiden und fragte sich, ob vielleicht eine von ihnen der Wegweiser war. Oder beide? »Die Pyramiden weisen in entgegengesetzte Richtungen«, sagte er schließlich unentschlossen. »Sie sehen identisch aus. Ich kann nicht sagen, welche von ihnen ...«

»Robert, ich glaube nicht, dass wir nach Pyramiden suchen.«

»Aber es sind doch die einzigen Skulpturen in dieser Kapelle!«

Vittoria unterbrach ihn mit einer Handbewegung und deutete zu Olivetti, der zusammen mit einigen seiner Leute neben dem Dämonenloch stand.

Langdon folgte der Richtung ihrer Hand bis zur gegenüberliegenden Wand. Zuerst bemerkte Langdon nichts Außergewöhnliches, doch dann bewegte sich einer der Männer, und er erhaschte einen Blick auf etwas Weißes. Weißer Marmor. Ein Arm. Ein Torso. Ein Gesicht. Halb versteckt in einer Nische. Zwei lebensgroße menschliche Gestalten. Langdons Puls ging schneller. Er war so sehr von den Pyramiden und dem Dämonenloch gefangen gewesen, dass er die restlichen Kunstwerke der Kapelle noch gar nicht wirklich wahrgenommen hatte. Er ging durch den Raum. Als er vor der Skulptur stand, erkannte er, dass es tatsächlich eine Arbeit von Bernini sein musste – die Intensität der künstlerischen Komposition, die kunstvoll gestalteten Gesichter, die fließende Kleidung, alles aus dem reinsten weißen Marmor, den vatikanisches Geld hatte kaufen können. Erst als er direkt vor dem Werk stand, erkannte Langdon die Skulptur. Er starrte die beiden Gesichter offenen Mundes an.

»Wer sind sie?«, fragte Vittoria, die ihm gefolgt war.

»Habakuk und der Engel«, antwortete er fast unhörbar leise. Es war eine berühmte Arbeit Berninis, die in mehreren wichtigen Lehrwerken über Kunstgeschichte erwähnt wurde. Langdon hatte ganz vergessen, dass Berninis Skulptur in Santa Maria del Popolo stand.



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